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Mauern einwerfen - Workshop zur Zukunft des DFK war ein Erfolg


Irgendwie ist der symbolische Akt unverzichtbar gewesen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Zukunftsworkshops des Deutschen Verbands für Freikörperkultur (DFK) haben mit ihren Team-Geistern eine Mauer eingeworfen. Damit haben sie den Weg frei gemacht, um über die kommenden Wege des Verbands gemeinsam nachzudenken. Der DFK-Präsident Wilfried Blaschke ist angetan vom Erfolg des Arbeitswochenendes, zu dem xx Naturistinnen und Naturisten in die Sportschule Hachen im sauerländischen Sundern eingeladen waren: „Es ist gelungen, mit Mitgliedern an der Entwicklung des DFK zu arbeiten“.

Mit der Methode des World Cafés haben sich die Naturistinnen und Naturisten Gedanken über die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft des Naturisten-Verbandes gemacht. Dabei ist es vor allem darum gegangen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ideen von einem naturistischen Leben auf das Papier bringen. Der Veränderungsmanagerin Ute Ongsiek-Uhrmeister ist es dabei gelungen, dass die Mitstreiterinnen und Mitstreiter neugierig aufeinander blieben. In den Kleingruppen ist viel diskutiert worden. Es sind ganz unterschiedliche Ideen zur Sprache gekommen, mit denen das DFK-Präsidium und das beratende DFK-Zukunftsteam weitere Schritte planen können.

Es sind Frauen und Männer aus einzelnen Vereinen gewesen, die den Weg ins Sauerland gefunden hatten. Von den Mitgliedern des DFK-Präsidiums ist dies ausdrücklich gewünscht gewesen. Während in Gremien innerhalb der Verbandsstrukturen auch einzelne Interessen verfolgt werden, so haben die Mitglieder aus Vereinen vor Ort die Freiheit, ohne Interessen im Hinterkopf Meinungen zu vertreten.

Dabei wundert es nicht, dass lebhaft miteinander über die Perspektiven des DFK diskutiert wurde.

So ernsthaft das Wochenende in Hachen gewesen ist, so locker war auch die Atmosphäre. Dies hat sicherlich u.a. daran gelegen, dass dem Spiel und dem Spaß viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ein Menschenkicker ermunterte zum sportlichen Wettkampf. Der Schriftsteller Marc Engelhardt berichtete in einer Autoren-Lesung zu seinem Buch „Ich bin dann mal nackt“ von Reisen in unverhüllte Kulturen der Erde. Der Philosoph Ulrich Thomas Wolfstädter stellte seine philosophischen Überlegungen zum Naturismus vor, die er in dem Buch „Die Objektität des Bewusstseins“ niedergeschrieben hat. Sönke Reise ermunterte die Naturistinnen und Naturisten, sich mit den Ideen der Initiative „Get Naked Germany“ zu beschäftigen.

Natürlich ist nach diesem Wochenende noch nicht klar, wohin es den DFK führen wird. Noch viel Schweiß werden das Präsidium und das Zukunftsteam lassen, wenn sie die Ideensammlung des Wochenendes in Hachen sortieren und priorisieren. Und die Verbandsstrukturen des DFK werden bei der Neuorientierung des naturistischen Verbandes auch mitgestalten wollen. Da wird es darum gehen, welche Integrationskraft die naturistischen Vereine vor Ort haben werden, um Menschen für sich zu gewinnen, die sich schwer mit Vereinen tun. Auch die Rolle des DFK im Konzert der naturistischen Initiativen wird zu beschreiben sein.

Das Einwerfen der Mauer ist von lautem Jubel begleitet gewesen. Die Mühen bei der Gestaltung der Zukunft des DFK werden von stillen Mühen begleitet sein. Die wirkliche Arbeit muss im Stillen stattfinden. Dabei darf es dann nicht irritieren, dass manche Schritte auch von einer lauten Klage begleitet werden. Das Wochenende des DFK in Hachen macht auf jeden Fall Hoffnung.

Das DFK-Präsidium wünscht, dass sich regionale Zukunftsteams bilden – entweder über die Landesverbände, Vereine oder über Mitglieder. Die „Blaupause“ wie man so ein Team zu einem Arbeitsergebnis bringen kann, hat der Workshop in Hachen geliefert, das DFK-Zukunftsteam steht hilfreich zur Seite, wenn es dazu Fragen gibt, oder Unterstützung benötigt wird.

Text:Christoph Müller